Geschichte Regionen

Athen:

Die auf dem heiligen Berg der Akropolis in der Republik Athen zur Ehre der Götter errichteten Denkmäler werden immer als Symbol freier geistiger Schöpfung gelten. Die imponierenden Propyläen, die von Mnesicles (437 - 432 v. Chr.) gebaut wurden, der leicht schwebende Tempel der Athena Nike im ionischen Stil (421 v. Chr. eingeweiht), der eigentümliche Doppeltempel von Erechtheus und Athena (421 - 407 v. Chr.) mit seiner aufwendigen Plastik und schließlich der Parthenon, das Heiligtum der Pallas Athena (447 - 438 v. Chr.), das unsterbliche Werk des Genius Phidias, werden für immer Ausdruck klassischer Vollendung bleiben.

Am südlichen Sockel der Akropolis stehen die Ruinen der beiden Heiligtümer des Asklepios (5. und 4. Jh. v. Chr.), der Stoa des Eumenes (197 bis 159 v. Chr.) und des Theaters des Dionysos (nun in seiner römischen Gestalt), wo die Theaterstücke der unsterblichen Tragödiendichter aufgeführt wurden. Im weithin restaurierten Odeon des Herodes Attikus (benannt nach dem reichen Adligen, mit dessen Hilfe es ursprünglich in den Jahren 161 - 163 n. Chr. gebaut wurde) finden jetzt die Athener Festspiele statt.

Entlang der Nordseite des Hügels der Akrapolis erstreckt sich die einstige Agora (Marktplatz) von Athen. An ihrer Westseite, auf einem kleinen Hügel, Agoraios Kolonos, steht der dorische Tempel des Hephaistos (449 - 444), einer der am besten erhaltenen alten Tempel in Griechenland. Die Bibliothek des Hadrian (117 - 138 n. Chr.), die Ruinen des Forum Romanum mit seinem Tor der Archagetis Athena (10 v. Chr. - 2 n. Chr.), der achteckige Uhrturm des Andronikos Kyrrhestes (1. Jh. v. Chr.) und schließlich das Choregische Monument des Lysikrates (334 v. Chr.) auf der Ostseite der Akropolis, sind die Haupt-Monumente, die um den Hügel herum stehenblieben. Weiter im Osten markierte der Hadriansbogen die Grenze zwischen der alten Stadt des Theseus und der neuen der römischen Eroberer. Wahrscheinlich auf Hadrians Initiative wurde der riesige, Zeus geweihte Tempel vollendet. Dieser Tempel im korinthischen Stil wurde acht Jahrhunderte früher unter dem Tyrannen Peisistratos begonnen.

Ruinen der alten Stadtmauern und des Haupt-Stadttores, des «Dipylon», können in der Gegend von Kerameikos, dem bedeutendsten Bestattungsfeld des antiken Athen, besichtigt werden. In dem Museum und auch in dem auf der Akropoiis und der alten Agora (Stoa des Attalos) sind die bedeutendsten Ausgrabungsfunde dieser Gegend ausgestellt.

Piräus:

Themistokles, der Gründer der größten Seemacht von Athen, war der erste, dem die Bedeutung der Halbinsel Piräus aufging und diese zum führenden Hafen von Athen machte. Die guterhaltenen Befestigungsanlagen um die felsige Küste Freattis wurden im frühen 4. Jh. von Konon erbaut. Von den Tempeln und Bauwerken der alten Stadt, die auf den berühmten Städteplaner Hippodamos von Milet zurückgeht, ist nichts stehen geblieben. Als einziges von allen je existierenden öffentlichen Gebäuden kann man die Ruinen eines Freilichttheaters aus dem 2. Jh. v. Chr. in der Nähe des archäologischen Museums sehen.

Ägina:

Die dorische Säule, die noch links vom Hafen steht, gehört zu einem Tempel, der dem Gott Apollo geweiht war (5. Jh.). Dieser Tempel wurde auf den Ruinen eines vorgeschichtlichen Bauwerkes und eines älteren Tempels aus dem 7. Jh. v. Chr. errichtet. Am Nordostende der Insel (10 km von der Hauptstadt) befindet sich der wichtige Tempel der Aphaia, einer lokalen Göttin aus vorgriechischer Zeit, die später mit Athena assoziiert wurde. Der im dorischen Stil erbaute Peripteral-Tempel wurde unmittelbar nach 480 v. Chr. erbaut, und zwar an der Stelle, wo früher ein alter Tempel aus der archaischen Zeit stand. Die schönen Skulpturen an den Giebeln, die Szenen aus dem Trojanischen Krieg schildern, kann man im Münchener Museum für Skulptur besichtigen. Funde aus verschiedenen Gegenden der Insel werden in dem kleinen, aber interessanten Museum der Insel-Hauptstadt gezeigt.

Poros:

Sehr wenige Überreste des Heilgtums des Poseidon (5 km östlich der Stadt) sind erhalten. Laut Strabo und Pausanias (1. und 2. Jh. v. Chr. betreffend) befand sich im Gelände des Heilgtums das Grab des Redners Demosthenes. Demosthenes beging Selbstmord, um seiner Hinrichtung durch die Mazedonen zu entgehen, gegen deren Herrschaft er mit hinreißendem Pathos in seinen Reden eingetreten war.

Eleusis:

Dies war eine der zwölf Stadtgemeinden des alten Attika. Es war eine ehrwürdige Stadt, die der Mittelpunkt des Fruchtbarkeitskultes der Göttin Demeter (Ceres) wurde.

Die Gläubigen, die an den Weihehandlungen der Eleusinischen Mysterien teilnahmen, traten von Athen aus ihre Wallfahrt an, indem sie durch das «Dipylon»-Tor auf der Heiligen Straße wanderten, die zum Tor des Heiligtums von Eleusis führte. Es gibt einige Relikte der verschiedenen Stufen der mystischen Handlungen, die in dem Mysterienbau, dem Telesterion, einem beinahe quadratischen Bau auf Säulen, ausgeführt wurden. Es existieren weiterhin Reste des «Peribolos», der das Heiligtum umgab. Diese Überreste werden den verschiedenen Zeiten von Peisistratos bis zu den Römern zugerechnet. Auf den Ruinen des Eingangs, unter Peisistratos erbaut, wurden 54 v. Chr. die kleinen Propyläen und zwei Jahrhunderte später die großen Propyläen gebaut, und zwar nach dem Vorbild der von Mnesicles auf der Athener Akropolis erbauten.

Das interessante Museum in Eleusis birgt die wichtigeren Ausgrabungsfunde, die an dem Platz gemacht wurden. Darunter befindet sich auch Keramik aus den verschiedensten Perioden, Reliefs sowie die Kopie eines großen Reliefs (Original im National-Museum in Athen), das Gegenstand der Verehrung war und die Göttin Demeter, ihre Tochter Kore und Triptolemos, den Sohn des Königs Keleo von Eleusis, zeigt, der als erster von der Göttin gelernt hat, wie man Weizen anbaut.

Megara:

Lediglich die schöne Bauart des ebenfalls von Pausenias erwähnten öffentlichen Brunnenhauses (5. Jh. v. Chr.) lässt heute die ruhmreiche Vergangenheit dieser einst reichen und dynamischen dorischen Stadt erahnen.

Eleftheres:

Auf der Grenze zwischen Attika und Böotien, auf dem Bergvorsprung rechts des Kaza Passes, kann man die Mauern der Festung sehen, die ursprünglich von den Athenern im 5. Jh. v. Chr. erbaut wurde, um die Kontrolle über die Straße nach Böotien zu haben. Die Wehranlagen, die man jetzt sieht, sind ins 4. Jh. zurückzudatieren.

Aegosthena:

Tief im Golf von Korinth, wo jetzt Porto Germeno liegt, steht eines der besterhaltenen klassischen Altertümer. Das ist die Burg und die befestigten Mauern der Stadt Aegothena, wo der Seher und Heilpriester Melambous verehrt wurde.

Fili (Phyle):

Am südwestlichen Vorgebirge des Parnes, in der Nähe der Ortschaft Chasia, stehen die Ruinen einer anderen Befestigungsanlage, die von den Athenern im 4. Jh. v. Chr. gegen die Mazedonen erbaut wurde. Dort war auch höchstwahrscheinlich ein früheres Fort aus dem 5. Jh. v. Chr. auf dem selben Platz wie der Athener Thrasybulos, der Fili als Operationsbasis benutzte um die Herrschaft der 30 Tyrannen (403 v. Chr.) in Athen zu stürzen.

Menidi:

Etwas nach Süden von dem jetzigen Ort aus stand das «Demos» Acharnae, nach Athen die größte Stadtgemeinde in Attika. Rechts der Hauptstraße Athen-Menidi, 3,5 km vor der Stadtgrenze, belegt ein weites, im letzten Jahrhundert entdecktes Kuppelgrab die Bedeutung der Gegend in mykenischer Zeit.

Dionyssos:

An dieser Stelle befand sich die alte Stadtgemeinde Ikaria. Hierher war von Theben in archaischer Zeit der Kult der Dionysos-Verehrung gebracht worden. Etwas östlich des heutigen Ortes stehen einige Ruinen des Heilgtums und die Fundamente eines dem Pytho Apollo geweihten Tempels.

Kap Sounion:

Auf dem kleinen, flachen Hügelkamm steht der Poseidontempel (444 - 440 v. Chr.), umgeben von einer Umfassungsmauer (perivolos). Nördlich des Tempels befinden sich die Propyläen, die den Zugang zu dem Heiligtum bildeten, während zwei Säulengänge längs der nördlichen und westlichen Seite verliefen. Auf niedrigerem Niveau, etwa 500 m nordöstlich des Tempels, stand der Tempel der Sounias Athena, der Anfang des Peloponnesischen Krieges erbaut worden war. Die Mauerreste am nördlichen und östlichen Abhang des Hügels gehören zur Befestigungsanlage des südlichen Kaps, erbaut von den Athenern 409 v. Chr.

Thoriko:

Es war auf einem Hügel erbaut, der jetzt Velatouri heißt (82 km von Athen). Zwei Kuppelgräber deuten darauf hin, dass der Ort in mykenischer Zeit schon von Bedeutung war. Gräber der geometrischen und archaischen Periode wurden ebenfalls auf diesem Hügel gefunden, außerdem die Ruinen einer aus der klassischen Zeit stammenden Siedlung. Am Fuße des Hügels, auf seiner Westseite, stehen die Reste einer eigenartigen elipsenartigen Freilicht-theateranlage, die zu der alten Stadtgemeinde gehörte.

Vravron (Brauron):

Diese Gegend war seit prähistorischer Zeit bewohnt; hier wurde die Göttin Artemis verehrt. Die Fundamente der Kultstätte (5. Jh. v. Chr.), ein heiliges Haus, in dem das Grab der Iphigenie identifiziert wurde (die Legende berichtet, dass die Heldin nach ihrer Rückkehr von Tauris hier starb) und vor allem die restaurierte Säulenhalle (Ende des 5. Jh. v. Chr.), wo die jungen Priesterinnen der Göttin lebten, sind die wesentlichen Überreste, die man in dieser archäologisch wichtigen Gegend sehen kann. Das örtliche Museum beherbergt einige hervorragende Votiv-Reliefs und Statuen der jungen Priesterinnen, die bei Ausgrabungen gefunden wurden.

Loutsa:

7 km nördlich von Vravron, nahe am Meer, befinden sich hier Tempelruinen, die mit der Artemis Tavropolos zusammengebracht wurden. Gemäß der Legende landeten hier Orest und Iphigenie bei ihrer Rückkehr von Tauris mit dem Holzbild der Göttin.

Marathon:

Der Bestattungsgrund der 192 athenischen Soldaten, die in der historischen Schlacht zwischen Griechen und Persern im Jahre 490 v. Chr. fielen, die vorgeschichtliche Siedlung von Plasi, das früh-helladische Gräberfeld in Tsepi und die mittelhelladischen Grabstätten in der Nähe des Museums mit dem großen mykenischen Kuppelgrab etwas nach Osten zu machen die Gegend von Marathon zu einer der archäologisch wichtigsten ganz Griechenlands. Das Museum enthält Ausgrabungsfunde der Umgebung.

Amphiareion:

Die Reste eines Heiligtums aus dem 4. Jh. v. Chr., das dem Seher und Heilpriester Amphiaraos geweiht ist, liegen in einem grünen Tal in der Nähe des Ortes Kalamos. Der Platz weist alle charakteristischen Gebäude auf, die ein Asklepieion der damaligen Zeit ausmachten. Der Tempel des Gottes liegt an einer Quelle und davor der Altar, und das «enkoimeterion», die Säulenhalle, wo die Heilungsuchenden auf Ziegenhäuten lagen und davon träumten, wie es nach ihrer Heilung sein werde. Nördlich der Arkaden, in die Bergseite gebaut, befindet sich ein kleines Theater, das wohl um 190 v. Chr. erbaut worden ist. .Ramnous: Liegt an der Nordostküste Attikas, auf einem alleinstehenden Hügel, auf dem Reste eines Forts aus dem 4. Jh. v. Chr. stehen, das hier von den Athenern zwecks Kontrolle der Meerenge zwischen Euböa und Attika von diesem Punkt aus gebaut wurde. Innerhalb seiner Wälle liegen die Fundamente verschiedener Gebäude (Theater, Tempel des Dionysios usw.) dieses ehemaligen attischen Marktfleckens. Ein kleinerer Bezirk auf dem Gipfel enthielt das aus dem 5. Jh. stammende Fort, in dem die athenische Garnison einquartiert war.

Südlich der Befestigungsanlagen stehen die Tempelruinen der Nemesis. Der im dorischen Stil erbaute, der Göttin geweihte, Tempel wurde um 430 v. Chr. errichtet und die verehrte Statue war das Werk des Bildhauers Agorakritos. Der längsseits gelegene kleinere Tempel (500 v. Chr.) war der Themis geweiht. Ihre Statue fand man im Inneren des Tempels; sie war das Werk des Bildhauers Chaerestratos aus Ramnous (3. Jh. v. Chr.) und befindet sich im National-Museum.

Thassos:

Die Parer besiedelten die Insel 700 v. Chr. und häuften hier sehr schnell Reichtum und Machtfülle an, weil sie mit ihrem Wein Handel trieben und eigene Kolonien an der gegenüberliegenden Festlandsküste, in der Nähe der Goldminen des Pagaion-Gebirges, gründeten.

Marmor-Stadtmauern mit Türmen und Toren, in die Reliefs von Göttern gemeißelt sind, die Agora (3. Jh. V.Chr. bis in römische Zeiten) mit ihren Propyläen, ihren Säulenhallen, Altären und Tempeln, den Kultstätten der Artemis, des Herkules, des Poseidon usw., das Theater nordöstlich der Stadt mit seiner Aussicht auf das Meer, und schließlich das bemerkenswerte Museum, in dem der riesige Kriophoros Kouros (3,5 m hoch) ausgestellt ist, machen Thassos zu einem der interessantesten archäologischen Orte in Griechenland.

Samothrake:

Auf dieser Insel entwickelte sich einer der ältesten mystischen Kulte, den Kabiren, den Söhnen des Hephaistos geweiht, bekannt als die «Großen Götter». Das Heiligtum blühte besonders in der hellenistischen Zeit und war bei allen Griechen bekannt. Unmittelbar mit den kultischen Handlungen verbunden waren der eigenartig konzipierte «Neue Tempel», das «Anaktoron» und das Arsinoeion, eine im 3. Jh. v.Chr. durch die ägyptische Königin Arsinoe gebaute Rotunde, und zwar auf den Ruinen einer früheren Kultstätte. Hier wurde 1863 die berühmte Statue der Nike von Samothrake gefunden, die sich im Louvre befindet.

Samos:

Die ionischen Siedler aus dem griechischen Mutterland kolonisierten die Insel gegen Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. und brachten den Hera-Kult mit, die nach der Legende auf der Insel an den Ufern des Invrassos geboren wurde. Im Heraion (22 km von der Hauptstadt entfernt), mitten in den verstreut liegenden Ruinen des Heiligtums, steht der hervorragende große Dipteros -Tempel der Göttin, am Ende des 6. Jh. v. Chr. auf den Ruinen eines ausgebrannten älteren archaischen Tempels erbaut. Auch der kleine moderne Hafen Pythagorion (14 km südlich von Vathy) war einst in die Inselhauptstadt einbezogen, die Sitz des mächtigen Tyrannen Polykrates und Geburtsort des großen Philosophen Pythagoras war. Zu erkennen sind Reste der Befestigungsmauer und in der Nähe der Kapelle Panagia Spiliani Ruinen des alten Theaters. Hier befindet sich auch der Eingang zu dem berühmten Tunnel mit der städtischen Wasserleitung. Dieses technische Meisterwerk wurde während der Regierungszeit des Polykrates (6. Jh. v. Chr.) nach den Plänen von Eupalinos geschaffen, der auch den Bau beaufsichtigte.

Kalydon:

Von dieser alten ätolischen Stadt sind nur noch einige Fragmente ihrer Umfassung und des Tempels der Artemis Lafria, der außerhalb der Stadtmauern lag, erhalten.

Plevron:

Auf dem Hügel Kyrarini stehen die Mauern von Neu Plevrona mit 30 Türmen und 7 Toren, die zu den eindrucksvollsten Monumenten in Ätolien gehören.

Therrnon:

Hat sehr günstige Lage im Nordwesten des Sees Trichonis (33 km südöstlich von Agrinion). Sie war das größte religiöse Zentrum für die Ätolier, die von dem großen Geschichtsschreiber Polybios die «Akropolis der Ätolier» genannte wurde. Hier befand sich ein sehr altes Heiligtum des Apollo. In einem großen rechteckigen Bezirk mit Türmen aus dem 3. Jh. stand der aus dem 6. Jh. stammende Tempel, der teilweise auf den Ruinen eines älteren, elliptischen Tempels der geometrischen Periode erbaut worden war. Seine berühmten bemalten Ton-Metopen, auf denen Legenden-Gestalten (Perseus, Prokne und Philomeia) dargestellt sind, stehen im National-Museum.

Stratos:

Am Westufer des Acheloos (10 km nördlich von Agrinion) stand die befestigte Hauptstadt von Akarnien. Die Stadtmauern, die vier Hügel umfassen, gehören zu den höchst interessanten Monumenten des 5. Jh. Um das Jahr 338 wurde der Tempel des Stratos Zeus gebaut, der Mittelpunkt des Akarnanischen Bundes wurde.

Kos:

Ist der Geburtsort des Hippokrates. Die Inselbewohner verehrten den Gott Asklepios, dem eines der wichtigsten Heiligtümer geweiht ist. Die Ruinen des Asklepieion (6 km westlich der Hauptstadt) auf vier Terrassen können besichtigt werden. Das Asklepieion war in dieser Form gebaut worden, damit es sich in das für diesen Bau ausgesuchte abfallende Gelände einfügte. Der dorische Peripteral-Tempel des Asklepios ist auf der verlängerten Mittellinie einer großen Treppe gebaut, die zu der unteren Terrasse führte, wo der monumentale Altar des Gottes stand. Auf der dritten Terrasse, wo hauptsächlich die Patienten behandelt wurden, befanden sich Säulenhallen mit Räumen (römische Zeit), die Schwefelquellen und die Votivgaben für den Gott. Darunter befanden sich Bäder und eine Zisterne. Die Hauptstadt der Insel Astypalaia befand sich 2 km von Kephalos entfernt am Südostufer der Insel; auch hier wurden einige Ruinen entdeckt.

Die jetzige Hauptstadt von Kos ist die letzte Hauptstadt der alten Zeit, von der der Marktplatz und zwei Tempel, Aphrodite und Herkules geweiht, übrigblieben. Die «casa Romana» (3. Jh. v. Chr.) mit schönen Mosaiken, die Relikte des Odeons, der Tempel des Dionysos und die Palaestra, sie alle zeichnen das Bild einer blühenden Insel in römischen Zeiten.

Rhodos:

Etwa um 1.100 v. Chr. eroberten die Dorer Rhodos und gründeten die drei Städte Kameiros, Ialyssos und Lindos, die bis zum Ende des 5. Jahrhunderts die Hauptzentren der Insel waren. Auf Initiative dieser drei Städte wurde 408 v. Chr. die Stadt Rhodos am nordöstlichen Punkt der Insel gebaut, und zwar nach den Plänen des Stadtplaners Hippodamos. Handel und Wandel brachten der neuen Stadt Wohlhaben und Macht, boten Gelegenheit zur Förderung der Künste und Wissenschaften und ermöglichten es der Stadt, sich mit luxuriösen Bauwerken und Tempeln zu schmücken.

Der Koloss von Rhodos (304-292 v. Chr.), das Werk des Chares von Lindos, erlangte Weltruhm und wurde zu den sieben Weltwundern gezählt. Die alte Stadt erstreckte sich von dem Hügel, auf dem die alte Burg stand, bis zum äußersten Norden der Insel, und im Osten bis zu der Burg der Johanniter. Man fand auf der Burg einige Ruinen der Tempel von Athene und Zeus, während bei heutigen Ausgrabungen in der modernen Stadt ständig neue Relikte des alten Rhodos zu Tage gefördert werden. Am Fuße der Südseite der Burg sind Reste der Athene und Apollo geweihten Tempel erhalten, während das eigenartige Theater und das Stadion wiederaufgebaut wurden.

In Ialyssos sind Ruinen des Athene-Tempels (hellenistische Epoche) und der guterhaltene dorische Springbrunnen zu sehen. In Kameiros befinden sich Ruinen eines Teils der griechischen Stadt mit Häusern und Säulenhallen rund um die Agora und Überreste eines Athene-Tempels. Schließlich kann man in Lindos auf der Burg das Athene-Heiligtum sehen, das über eine monumentale Treppe (4. Jh. v. Chr.) zu erreichen ist, die vollkommen restauriert wurde. Im Museum der Stadt Rhodos (Hospital der Johanniter aus dem 15. Jh. n. Chr.) sind interessante Funde von Ausgrabungen auf der Insel, aber auch von anderen Inseln der Dodekanes-Gruppe zu besichtigen.

Nikopolis:

Die Stadt wurde an der Westküste des Golfes von Ambrakia durch Oktavius, den späteren ersten römischen Kaiser, gebaut. Er gab ihr diesen Namen zur Erinnerung an seinen Sieg in der berühmten Seeschlacht von Aktion (31 v. Chr.), als er den entscheidenden Sieg über die Flotte des Antonius und der Kleopatra erfocht. Ihre mit dreifachen, monumentalen Toren versehenen Mauern überdauerten, ebenfalls Ruinen eines Theaters und eines Mars und Poseidon gewidmeten Tempels, eine Wasserleitung, römische Bäder usw.

Kassope:

In dieser Stadt an den Ufern des Golfes von Ambrakia kann man Ruinen von viereckigen Stadtmauern, ein Theatertor, ein Odeon usw. sehen.

Nekromanteion:

Auf dem Gipfel eines Hügels, zu dessen Füßen an seiner Westseite das von Homer erwähnte Ephyra lag (jetzt der Ort Mesopotamo), liegen die eindrucksvollen Ruinen des Nekromanteion, das im 3. Jh. v. Chr. erbaut und entweder 168 oder 167 v. Chr. von den Römern zerstört wurde. Dieses seltsame Bauwerk macht den Eindruck eines Irrgartens und erinnert an den im Hades umherirrenden Odysseus; es wurde von denen besucht, die mit den Seelen der Toten sprechen wollten.

Dodona:

Im alten Eilopia, mitten in einem Tal am Fuß des Tomaro, steht das altehrwürdige Orakel des pelasgischen Zeus. Die Priester wurden Selloi oder Elloi genannt und die Priesterinnen Pelleia, die die Botschaft des Gottes dem Blätterrauschen der heiligen Eiche entnahmen. Auf der Südseite der befestigten Burganlage steht der imponierende Bau des berühmten Theaters aus dem frühen 3. Jh. v. Chr., das später in römischer Zeit eine Arena für den Kampf mit wilden Tieren wurde. Östlich davon liegen in einer großen Einfriedung die Ruinen des Heiligtums, kleine Tempel, Votiv-Monumente, eine Säulenhalle und schließlich das «heilige Haus», wo der Gott verehrt und seine Botschaften verkündet wurden. Das Orakel wurde von den Ätolern (221 v. Chr.), den Römern (168 v. Chr.) und den Thrakern (88 v. Chr.) nach und nach verwüstet und es schwieg schlussendlich ganz.

Chalkis, Kymi und Eretria waren schon in sehr alter Zeit mit Handel und Schiffahrt verbunden. Sie waren die ersten, die Kolonien in Süditalien, Sizilien, an den thrakischen Küsten und auf den nördlichen Sporaden gründeten (8. Jh. v. Chr.). Trotzdem besitzen weder Chalkis noch Kymi Monumente, die ihrer Geschichte würdig wären. Im Gegensatz dazu hat Eretria, das gegenüber vom attischen Oropos liegt, eine ganze Menge Spuren auf dem Gebiet der gleichnamigen Stadt hinterlassen. Zwei davon sind das Theater auf der Burg (Höhe 125 m), und weiter südlich der Tempel des Daphniphoros Apollo (530-505 v. Chr.).

Das Westtor der Stadtmauern neben dem Theater ist bereits freigelegt, ebenso ein Dionysos-Tempel und zwei prachtvolle Bauwerke des 4. Jh. v. Chr., die Palast I und II genannt wurden und wahrscheinlich adligen Familien der Stadt gehörten.

Die lonischen Inseln sind reich an mykenischen Überlieferungen und haben eine abwechslungsreiche Geschichte. Leider sind uns aus geschichtlicher Zeit nur sehr wenige Monumente erhalten. Von größerer Bedeutung ist ein Tempel des Asklepios (6. Jh. v. Chr.) in der Gegend des Palastes «Mon Repos» auf Korfu und ein anderer, Artemis geweihter Tempel (6. Jh. v. Chr.) in der Nähe des Klosters Agia Theodora. Von dort stammen die Skulpturen der Giebel mit den Gorgonen, die von besonderem Interesse für das Studium der archaischen Kunst sind (Museum von Korfu).

Die erstaunlichen Monumente, die auf kretischer Erde von der großen minoischen Kultur zurückgelassen wurden, haben die Ruinen aus der historischen Zeit, die mit der Einwanderung der Dorer im ersten Jahrtausend begann, bei weitem an Glanz übertroffen.

Dennoch erfreute sich Homers «Hekatompolis» Kreta, das in verschiedene Stadtstaaten unterteilt war, einer Renaissance in der archaischen Periode und widmete sich mit großem Erfolg der Kunst, insbesondere der Bildhauerei. Von der klassischen Zeit an jedoch lebten die kretischen Städte getrennt vom Rest der griechischen Welt und ihren Konflikten. Schließlich bildete im 1. Jh. v. Chr. Kreta mit Gortyn als Hauptstadt, zusammen mit Cyrenaica eine von vielen Provinzen des riesigen allmächtigen römischen Reiches.

In Gortyn (45 km südlich von Heraklion) haben viele Ruinen die Jahrtausende überdauert (Theater, Prätorium, Nymphaia, das Heiligtum ägyptischer Gottheiten usw.), die hauptsächlich aus der letzten Bauphase der Stadt datieren (römisch).

Das Odeon ist von besonderem Interesse wegen des älteren wiederbenutzten Baumaterials; man fand die berühmten, im dorischen Dialekt geprägten Gesetze von Gortyn (6. Jh. v. Chr.). Über zwei Hügel erstrecken sich die Ruinen des alten Lato, das Häuser, Geschäfte, öffentliche Gebäude und Tempel zeigt. In Prinias (30 km südwestlich von Heraklion) wurde auf einem bewehrten Hügel ein früh-archaisches Heiligtum mit zwei Tempeln entdeckt.

Der Eingang zu dem einen ist mit den Tempel-Skulpturen, zwei sitzenden Gottheiten und einem Relief auf dem Fries mit Hirschen und Löwen, im Museum von Heraklion als Reproduktion zu sehen. Außerdem sind die archaischen Grabstelen, die während des 5. Jh. als Baumaterial für die Befestigungsanlagen auf dem Hügel gebraucht wurden, bemerkenswert.

Naxos:

Diese Insel ist eng mit der Legende von Ariadne und Theseus verbunden. Hier, in der Geburtsstätte des Dionysos, blühte die früh-kykladische Kultur. Schon ab dem ersten Jahrtausend v. Chr. übte diese ionische Insel großen politischen Einfluss in der archaischen Zeit aus. Sie gründete Kolonien in Süditalien und Sizilien. Dass es sich um eine blühende Kultur handelte, lassen die herrlichen Skulpturen aus Naxos erkennen.

An der Stelle der heutigen Stadt befand sich auch die alte. Die Reste eines alten Tempels mit einem intakten Eingang liegen auf der kleinen Insel in der Nähe des Hafens. Ein sehr interessantes Einzelstück ist der riesige, unvollendete (10 m hohe) Kouros, der in einem alten Steinbruch an der Nordküste der Insel zurückgelassen wurde.

weitere Infos zu Naxos

Naxos, die größte und landschaftlich reizvollste der Kykladeninseln, wird von Norden nach Süden von einem Gebirgsriegel durchzogen, der nach Osten hin steil abfällt, an seiner Westflanke hingegen in ein sanftes, fruchtbares Hügelland und wasserreiche Ebenen übergeht. Er erhebt sich im Zás, dem antiken Drios, bis zu 1003 m üdM. und wird von zwei Pässen durchschnitten. Seit der Antike bilden die Landwirtschaft, der Marmor- und Schmirgelabbau sowie die Meersalzgewinnung die Grundlage eines beachtlichen Wohlstandes; in jüngster Zeit gewinnt auch der Tourismus an Bedeutung.

Aufgrund der begrenzten Hotelkapazitäten ist Naxos noch kein Ziel des Massentourismus, aber es bietet dem Freund der griechischen Inselwelt vielerlei: ein ausgeglichenes Klima, eine Landschaft voller Gegensätze - von den Sandstränden der Westküste über die grünen Felder bis zur Strenge der Bergregion - dazu Denkmäler aus Antike und Mittelalter.

Naxos gilt als Kultstätte des Dionysos. Der Sage nach soll hier Theseus die Ariadne verlassen haben. Zahlreiche Funde belegen eine erste Besiedlung durch Karer und Kreter und das Bestehen einer blühenden Kykladenkultur im 3.-2. Jahrtausend v.Chr.. Im 1. Jahrtausend v.Chr. folgten ionische Griechen, die im 6. Jahrhundert v.Chr. ihre Herrschaft über Paros, Andros und andere Nachbarinseln ausweiteten. Zugleich entfaltete sich eine berühmte Bildhauerschule (vgl. Apollo von Delos). Während des Ersten Attischen Seebundes mit Athen verbündet, geriet Naxos nach einer misslungenen Erhebung in dessen Abhängigkeit und musste attische Kleruchen aufnehmen; ebenso gehörte es dem Zweiten Seebund an. Aus dem Erbe der Makedonier kam es an Ägypten, durch Mark Anton zeitweilig an Rhodos, danach an Byzanz.

Im Jahre 1207 besetzte der venezianische Edelmann Marco Sanudo die Insel und machte sie zum Mittelpunkt des Herzogtums der Zwölf Inseln des Ägäischen Meeres (Herzogtum Naxos), das bis 1566 bestand und zu beträchtlicher Blüte aufstieg. 1579 kam es unter die Herrschaft der Türken, von 1770-1774 unter russische Verwaltung, behielt jedoch wie die anderen Kykladen eine gewisse Autonomie. 1830 schloss sich die Insel dem neugegründeten griechischen Königreich an.

Stadt Náxos

Die in einem fruchtbaren Wein- und Gartenbaugebiet gelegene Hauptstadt Náxos (2500 Einw.) steigt malerisch an den Hängen eines Felskegels bergan, auf dessen Gipfel die venezianische Schloßruine Kástro (von 1260; heute Klosterschule der Ursulinen; Rundsicht) steht. Im Ort mehrere verfallene venezianische Adelspaläste, besonders der Barozzi-Palast und der Sommaripa-Palast, ferner die katholische Marienkirche (13 Jh.) und auf einer Hafenmole die St.-Antonius-Kapelle (15. Jh.). Das sehenswerte Museum zeigt Funde aus allen Epochen, darunter eine schöne Sammlung von Steingefäßen und Kykladenidolen des 3. Jahrhunderts, ferner Keramik aus geometrischer, archaischer und späterer Zeit, Statuen und Kapitelle, außerdem im Hof venezianische Wappensteine und ein großes Mosaik Europa auf dem Stier.

An der Stelle des heutigen Naxos lag die antike Inselhauptstadt, von der u.a. ein 6 m hohes Marmortor sowie die Fundamente eines unvollendet gebliebenen Apollo- oder Dionysosheiligtums (6. Jh. v. Chr.) auf dem kleinen vorgelagerten Felseiland (Steindamm) Stó Paláti erhalten sind.

Nordöstlich der Stadt steht das ehemalige Festungskloster St. Johannes Chrysóstomos. 10 km nordöstlich von Náxos das weiße Faneroméni-Kloster, mit Kirche von 1603.

Ausflug zu den Marmorbrüchen

Gut 40 km nördlich von Náxos und südöstlich vom Kap Stávros, der Nordspitze der Insel, befinden sich oberhalb der Apollónia-Bucht mehrere antike Brüche des in Plastik, Architektur und auch zu Dachplatten verwendeten naxischen Marmors. In dem Ston Apollona genannten Bruch liegt noch ein infolge Materialschwäche des Gesteins unvollendet gebliebener 10,40 m hoher Kuros (Jüngling). Über dem Steinbruch die venezianische Festung Kalógero. Der charakteristische grobkörnige naxische Marmor steht weiter südlich zwischen Mélanes und Potamiá an, wo ebenfalls unvollendete Kuroi sowie ein vermutlich für den Tempel auf Stó Paláti bestimmter Torpfeiler liegen. An den Hängen des Vóthri-Tals bedeutende, schon im Altertum bekannte Schmirgelgruben.

Weitere Sehenswürdigkeiten auf Naxos

Am Südostfuß des Zás der hellenistische Marmorturm von Kimáro; an der Westseite des Berges die Zeus-Grotte, eine antike Kultstätte. Besuchenswert sind ferner auf Naxos die venezianischen Festungen Ápano Kástro (2 km von Chalki; 13. Jh.), Áon Potamiá (südöstl. der Hauptstadt; Führer!), Apaliros, im Südwesten und Kap Panerimos, im Südosten der Insel. Eigentümlich sind die Pyrgi, befestigte Wohntürme in Chalki, 15 km östlich von Náxos, sowie im Drimália-Tal. Zahlreiche Inselkirchen besitzen byzantinische Wandmalereien, u.a. die Kirchen Ajios Kiriakí in Apíranthos und Ájios Artemios in Sangrí (Fresken des 9. Jh. N. Chr.).

Sonnenuntergang auf Naxos

Delos:

Seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. bewohnt, war die heilige Insel des Apollo eines der drei bedeutendsten religiösen Zentren des alten Griechenlands. Seine Ursprünge müssen in mykenischer Zeit gesucht werden. Unter Athens Herrschaft bis 314 v. Chr., entwickelte sich Delos vom Ausgang des 4. Jh. an zu einem wichtigen Handelsplatz, der mit Rhodos konkurrierte und in römischer Zeit 25.000 Einwohner hatte. Überreste antiker Bauten befinden sich in dem heiligen Schrein des Apollo: Das Haus der Naxer (6. Jh. v. Chr.), das Grab der Hyperboreischen Jungfrauen, der Artemis-Tempel (2. Jh. v. Chr.), das Heiligtum der Stiere, die Stoa des Antigonos und eine Anzahl anderer sakraler Gebäude umgeben die drei Apollo geweihten Tempel, die das Zentrum des Heiligtums bilden.

Nordwestlich vom Altar des Apollo, in der Gegend des Heiligen Sees, erstrecken sich Ruinen von Bauwerken und Tempeln in allen Richtungen. Herausragen die fünf berühmten archaischen Löwen von Delos, die das Werk von Künstlern aus Naxos (7. und 6. Jh.) sind.

Südöstlich des Heiligtums befinden sich Reste des griechischen Viertels (Theater) mit den schönen Mosaikböden seiner Häuser. Noch weiter östlich, auf der Straße, die auf den Berg Kynthos führt, liegen Ruinen von Kultstätten und Tempeln, von denen viele östlichen Gottheiten geweiht waren. Alle zusammen bedecken die Insel des Apollo in unseren Tagen wie ein Meer von Ruinen.

Thessaloniki:

König Kassandros von Makedonien schloss 315 v. Chr. verschiedene Siedlungen am Golf von Therme zu einer neuen Stadt zusammen, die er nach seiner Gemahlin Thessaloniki nannte. 168 v. Chr. wurde sie die Hauptstadt einer der vier Provinzen von Makedonien und auch bald die wichtigste Stadt der ganzen Gegend. In jüngster Zeit wurde in der Stadtmitte die alte Agora ausgegraben, die hauptsächlich Ruinen der hellenistischen und römischen Periode des 1. Jh. v. Chr. enthält. Im Museum von Thessaloniki findet man eine reiche Auswahl von Funden, angefangen von der Jungsteinzeit bis zu geschichtlichen Zeiten.

Pella:

König Archelaos, ein Förderer der Künste (413 bis 393 v.Chr.), verließ seine alte Hauptstadt Aeges und baute einen neuen Palast in Pella, der von dem großen Maler Zeuxis ausgestaltet wurde. Hier verbrachte Euripides seine letzten Jahre, während der große Philosoph Aristoteles in der Mitte des 4. Jh. hier den jungen Alexander, den Erben des makedonischen Thrones, unterrichtete. Als man im Jahre 1956 systematisch zu graben begann, entdeckte man das Zentrum der alten Stadt, die nach dem System des Stadtplaners und Architekten Hippodamos erbaut worden war. Berühmt sind die Mosaikböden mit Szenen aus der Mythologie, die man in Privathäusern und öffentlichen Gebäuden fand. Man kann diese im örtlichen Museum bewundern.

Vergina:

An diesem Ort (15 km südöstlich von Verria) fand man einen ausgedehnten Palastkomplex der hellenistischen Periode, der wahrscheinlich von dem Makedonenkönig Antigonos Gonatas (278-240 v. Chr.) als Sommerresidenz für die königliche Familie erbaut wurde. Um ein dorisches Peristyl sind verschiedene offene Wohnräume, teilweise mit Mosaikböden, angeordnet. Man fand eine große Nekropolis mit Gräbern, die aus der Zeit 1.000-600 v. Chr. stammen, das berühmte makedonische Grabmal aus der Mitte des 3. Jh. v. Chr. mit seiner Fassade im ionischen Stil und dem großen Marmorthron der Totenkammer. 1977 entdeckte Prof. Manolis Andronikos von der Universität Thessaloniki das Grab des Makedonenkönigs Philipps II., des Vaters von Alexander dem Großen. Dieser Fund bestätigte die Vermutung, dass Vergina die alte Hauptstadt Aeges des makedonischen Staates war.

Leukadia:

Liegt 18 km nördlich von Verria. Hier wurde das bisher größte makedonische Grabmal gefunden. Es hat eine zweistöckige Fassade, deren unterer Teil dorisch, und deren oberer ionisch ist, mit einer gemalten Darstellung des toten Kriegers, der von Hermes Psychopompos zu den Richtern der Unterwelt geführt wird.

Amphipolis:

Wurde seit prähistorischer Zeit von dem alten Volk der Edonen bewohnt. Der Ort hieß ursprünglich Ennea Odoi (neun Wege), bevor er im Jahre 437 v. Chr. griechische Kolonie wurde. Im Jahre 358 v. Chr. wurde sie von Philipp II. annektiert, und in römischer Zeit fungierte sie als Hauptstadt einer der vier makedonischen Provinzen. Die Ausgrabungsarbeiten haben in der Nähe des kleinen gleichnamigen Ortes die alten Stadtmauern und ein reiches Gräberfeld (Museum von Kavala) zu Tage gefördert.

Philippi:

356 v. Chr. wurde die alte Stadt Krenides nach Philipp II. von Makedonien umbenannt. Am bekanntesten ist die Stadt durch die Schlacht im Jahre 42 v. Chr., bei der Julius Caesars Mörder Cassius und Brutus von Oktavius geschlagen wurden. Die Ruinen des Forum Romanum mit seinen Toren, Tempeln und der Bibliothek sind höchst eindrucksvoll. Die Egnatische Straße lief hinter der Nordseite des Forum vorbei und verband Durazzo mit Byzanz über eine Entfernung von 1.500 km.

Das Theater in der befestigten Burg und die Palaestra vervollständigen die bedeutenderen Monumente der Stadt, obwohl die Palaestra fast vollständig zerstört wurde, um der Basilika «B» Platz zu machen. Philippi war die erste griechische Stadt, in der der Apostel Paulus das Evangelium verkündigte.

Abdera:

In dieser Stadt an der Grenze zu Thrakien wurde der Philosoph Demokrit geboren. Ausgrabungen der Agora, des Theaters und einer großen Anzahl von Tonbildern sind im Museum von Kavala ausgestellt.

Isthmos:

Von dieser wichtigen Gegend, wo die pan-hellenischen Spiele abgehalten wurden, ist nicht viel erhalten geblieben. Ausgrabungen in der Nähe von Kera Vrissi (5 km außerhalb von Korinth) gaben einen Poseidontempel aus dem 5. Jh. v. Chr. frei, der auf den Ruinen eines durch Feuer im Jahre 475 zerstörten Tempels errichtet worden war, das Palaimonion (1. Jh. v. Chr.), das Theater, das vom 4. bis 1. Jh. verändert wurde und das Stadion der hellenistischen und römischen Zeit.

Korinth:

War in der archaischen Zeit eine der reichsten und mächtigsten Städte. Es war auf dem Landrücken gebaut, der den Korinthischen vom Saronischen Golf trennt und hatte an jedem einen Hafen: Kenchreä am Saronischen, Lechaion am Korinthischen Golf. Übriggeblieben sind Teile eines dorischen Apollo Tempels (6. Jh.) und der der römischen Zeit zugerechneten Agora mit kleinen Tempeln, Säulenhallen, öffentlichen Gebäuden und den Brunnenhäusern Peirini und Glafki (auch Peirene und Glauke). Östlich der Agora befindet sich das römische Odeon und weiter nördlich das Theater. Der Berg von Akrokorinth, der die Stadt überragt, wurde nach und nach - angefangen in vorhistorischer Zeit bis zur Osmanenherrschaft - befestigt. Auf dem Hügel wurden Reste eines kleinen Aphrodite-Tempels ausgegraben.

weitere Infos zu Korinth

Der Isthmus von Korinth

Die Landenge ist von dem 6,3 km langen, 23 m breiten und bis zu 8 m tiefen Kanal von Korinth durchzogen. Der Gedanke, die beiden Meere miteinander zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon der Tyrann Periandros (6.Jh. v.Chr.), der nicht nur als Alleinherrscher über Korinth regierte, sondern auch als einer der sieben Weisen des Altertums galt, diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie Demetrios Poliorketes im 3.Jh.v.Chr., der den Plan wieder aufnahm, und Kaiser Nero, der im Jahre 67 n. Chr. mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern.

Erst 1892/93 wurde der Kanal, auf der von Nero festgelegten Linie, wirklich fertiggestellt. Nur Schiffe bis etwa 10000 BRT können den Kanal mit seinen fast senkrechten Wänden passieren, größere müssen nach wie vor den zeitraubenden Umweg um die ganze Peloponnes-Halbinsel nehmen.

Der Isthmus von Korinth

Nemea:

Hier fanden zu Ehren des Zeus die Nemeischen Spiele statt. Man sieht Reste des Zeustempels, des Altars, einer Palaistra und eines Gymnasiums, 500 m südöstlich des Tempels Ruinen des Stadions und Hippodroms.

Argos:

Es war zumindest seit der mittelhelladischen Periode bewohnt (Hügel der Aspis) und wurde in geschichtlicher Zeit und besonders in der archaischen Periode eine der mächtigsten dorischen Städte auf dem Peloponnes sowie eines der berühmten Zentren für Skulpturen und Bronzearbeiten. Reste eines römischen Odeons, einer Säulenhalle (evtl. Versammlungsraum der Ältesten) aus dem 5. Jh. v. Chr. und einiger luxuriöser römischer Bäder sind die wichtigsten Funde der Agora, die am südlichen Ausgang der modernen Stadt, an der Straße nach Tripolis, lag.

Das wichtigste Denkmal jedoch ist das Theater auf dem östlichen Hang der Burg Larisa. Seine halbkreisförmigen Sitzreihen oder «cavea» wurden aus dem steilen Felsen herausgehauen, während die Bühne in römischer Zeit einigen Änderungen unterworfen wurde. Die Göttin Hera wurde in Argos am meisten verehrt und der ihr geweihte Tempel war einer der berühmten Tempel des Altertums. Seine Überreste sieht man 7 km nordöstlich der Stadt. Er wurde auf drei Ebenen erbaut. Die mittelere Terrasse trug das Gebäude als solches, das gegen Ende des 5. Jh. v. Chr. im dorischen Stil erbaut worden war. Im Tempel stand die Statue der Göttin aus Elfenbein und Gold, das Werk des berühmten Künstlers Polyklet aus Argos.

Epidaurus:

Es war eines der Hauptzentren der Verehrung des Gottes Asklepios und ist bestens bekannt durch sein wunderschönes aus dem 4. Jh. v. Chr. stammenden Theater mit einmaliger Akustik, das Werk des Architekten Polyklet des Jüngeren. Hier finden Aufführungen antiker Dramen statt.

Das Heiligtum des Gottes enthielt verschiedene Gebäude, von denen der Tempel (380-375 v. Chr.), mit am bedeutendsten war. Der große heilige Bezirk entwickelte sich zu einem der größten «Kurorte» des Altertums mit Schlafhallen für die Patienten und dem berühmten «tholos» (Rundbau), das wahrscheinlich Polyklets Werk ist (360-33 v. Chr.). Teile seiner bemerkenswerten plastischen Dekoration sowie von Architektur-Elementen des Gebäudes finden sich im örtlichen Museum.

weitere Infos zu Epidauros

Epidauros - ca. 4500 Jahre alt

Epidauros ist berühmt durch sein Theater. Nicht zu Unrecht, denn es ist das schönste Theater Griechenlands, wenn nicht das schönste Freilichttheater der Welt. Trotzdem darf man auch hier den Zusammenhang nicht verlieren. Auf Landkarten und Straßenschildern ist unser Ziel gekennzeichnet als Hieron Asklepiou, als Heiligtum des Asklepios. Das Theater ist nur ein Teil davon. Epidauros war seit frühester griechischer Zeit eine Kult- und Heilstätte, geweiht zunächst dem Heros Maleatas, einem Vegetationsgott, dessen Stelle dann Apollon, später sein Sohn Asklepios einnahm, der nach der Überlieferung in Thessalien von dem pferdeleibigen Chiron die Heilkunst erlernt hatte. Das Wahrzeichen des Asklepios ist die Schlange, weswegen noch heute unsere Ärzte die Äskulapschlange als Zeichen ihres Standes zeigen. Auch unsere Märchen und Mythen sehen in der Schlange ein geheimnisvolles Tier, das mit den Kräften der Erde in mystischer Beziehung steht und die Frucht der Erkenntnis dem Menschen reicht. Außerdem lebt in vielen Kulturen die Vorstellung, dass Tote in Schlangengestalt erscheinen können.

Die magische Seite der Heilkunst stand in Epidauros im Vordergrund oder - anders ausgedrückt - die psychosomatische und psychotherapeutische. Was nicht heißt, daß die Priester dort nicht das medizinische Wissen der Zeit beherrscht hätten.

Die Heilung geschah im Traum. Die Kranken legten sich in eigens dafür gebaute Hallen zum Heilschlaf und erwarteten die Weisung des Gottes. Der Glaube an das Wunder war die Voraussetzung dafür, dass es geschah. "Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen". Es ist kein Zufall, dass die Blütezeit des Heiligtums mit dem 4. Jh. v. Chr. einsetzte. Unentwegte Kriege (und damit unvermeidbarerweise auch Niederlagen) zerstörten die überragende Bedeutung der Gemeinschaft, der einzelne wurde auf sich selbst zurückverwiesen, suchte sein individuelles Heil. So wurde Asklepios zum Heiland, einem Wegbereiter des Christentums. Von Epidauros stammt die Sitte, Abbilder geheilter Körperteile im Heiligtum zu deponieren, und die Berichte von Wunderheilungen aus katholischer Wallfahrtsorten stimmen in verblüffender Weise mit den Texten vor Epidauros überein.

Wollte man versuchen, Geschichte und Bedeutung von Epidauros in einem Satz zu charakterisieren, so könnte man vielleicht sagen, es war Olympia, Bad Kissingen, Lourdes und Bayreuth in einem.

Das Theater in Epidauros

Sikyon:

Diese Stadt war ein bemerkenswertes künstlerisches Zentrum und erlebte ihre höchste Blüte ganz besonders zu der Zeit des Kleisthenes im 6. Jh. v. Chr.. Man kann jetzt nur wenige Ruinen der griechischen und der römischen Stadt sehen (Arkaden, Tempel der Artemis, Theater usw.). Das kleine Museum ist in einem ehemaligen römischen Bad untergebracht.

Olympia:

Der heilige Altis (= elisch = Hain) des Zeus liegt am Fuß des pinienbedeckten Kronos, zwischen den Flüssen Alpheios und Klados. Hier versammelten sich alle vier Jahre die Griechen, um den größten Athleten ihrer Zeit zuzuschauen, die um einen Lorbeerkranz, als Zeichen des Sieges, kämpften. Das Zentrum des Heiligtums bestand aus zwei Tempeln, Zeus (5. Jh. v. Chr.) und Hera (7. Jh. v. Chr.) geweiht. Letztere war bereits wesentlich länger in dieser Gegend verehrt worden.

Der Zeus-Tempel enthielt die goldelfenbeinerne Statue des Olympischen Zeus, das Meisterwerk des Bildhauers Phidias, eines der Sieben Weitwunder. Rings um die Ruinen der beiden Tempel befinden sich das Philippeion, ein Rundbau aus dem 4. Jh., die Echo-Säulenhalle (4. Jh. v. Chr.), der älteste heilige ummauerte Raum, dem Helden Pelops gewidmet (Pelopeion), der Tempel, der der Göttermutter geweiht war (Metroon) und das Prytaneion, wo die Sieger speisten (5. Jh. v. Chr.). Über dem Metroon standen auf einer Terrasse zwölf Schatzhäuser, die in der Form kleiner Tempel gebaut dazu dienten, die wertvollen Weihgeschenke verschiedener griechischer Stadtstaaten unterzubringen.

Außerhalb des Altis befanden sich Gymnasium und Palaestra (restauriert) sowie das Priesterhaus (Theokoleon), Phidias' Werkstatt, die später in christlicher Zeit eine Basilika wurde, das kleine Heroon (Haidentempel), das Leonidaion (Gästehaus), das Bouleuterion (oder Ratsversammlungshaus), die heißen Bäder, die Südhalle und schließlich das Stadion. Sie alle zusammen machten Olympia zu einem der archäologisch bedeutendsten Plätze. Die Museen beherbergen unnachahmliche Kunstwerke: Statuen der Nike von Paeonios, des Hermes von Praxiteles, mehrere bronzene Votivgaben und vor allem die Giebelreliefs des Zeus-Tempels, höchste Meisterwerke der frühklassischen Skulptur.

Bassae:

Mitten in der wilden Landschaft des Hochlandes von Arkadien steht der Tempel des Apollo, 420 v. Chr. gebaut und von den Bewohnern der Stadt Phigalia diesem Gott geweiht. Er ist zusammen mit dem Thesseion-Tempel in Athen der am besten erhaltene griechische Tempel. Er ist nach Entwürfen des großen Architekten Iktinos, der auch den Parthenon entwarf, erbaut worden. Der Tempel ist das erste Beispiel für Stilmischung: außen dorisch, innen ionische Halbsäulen. Außerdem ist er das erste Monument mit korinthischem Kapitell auf einer alleinstehenden Säule nach dem Adyton (Allerheiligsten) zu. Sein berühmter Säulenfries mit Amazonen- und Kentaurenkämpfen ist jetzt im Britischen Museum in London.

Megalopolis:

Epaminondas von Theben baute diese Stadt 371 - 368 v. Chr.. Hier wurde der berühmte Geschichtsschreiber Polybios geboren. Sie verfiel jedoch schnell und als Pausanias im 2. Jh. v. Chr. diese Stadt besuchte, war sie bereits ein «Haufen Ruinen». Von der ehemaligen Agora ist eine ganze Anzahl der wichtigsten Gebäude übriggeblieben. Das Theater, das das größte in ganz Griechenland war, daneben die Ruinen eines riesigen Bauwerkes, des Thersilion (65x53 m), Versammlungshalle der Vertreter der arkadischen Städte, die eine Art Arkadischen Bundesstaat errichten wollten.

Lykosoura:

Dieses ist die älteste Stadt in Arkadien, die nach der Legende von Lykaos gebaut wurde. Die Ruinen des berühmten Despina Heiligtums liegen 12 km außerhalb von Megalopolis. Despina war eine Göttin der Unterwelt und ist mit Persephone gleichzusetzen.

Tagés:

Diese arkadische Stadt war seit 371 v. Chr. Mitglied des arkadischen Bundesstaates. Sie wurde berühmt wegen ihres Alea geweihten Tempels, einer lokalen Göttin, die später mit Athena gleichgesetzt wurde. Leider fanden sich nur wenige Ruinen dieses wunderschönen Tempels aus dem 4. Jh. v. Chr.. Er war auf den Ruinen eines älteren archaischen Tempels erbaut worden und sollte die sehr alte Statue der Athena aufnehmen, ein Werk des Bildhauers Endoios. Die plastische Ausschmückung des neuen Tempels übernahm der große Künstler Skopas.

Mantinea:

Hauptsächlich wurde die Stadt durch die berühmte gleichnamige Schlacht im Jahre 362 v. Chr. bekannt. In dieser Schlacht wurden die Spartaner zum zweiten Mal durch die Hand der Thebaner geschlagen (erste Niederlage 371 in Leuktra). Stadtmauer (370 v. Chr.), Theater und Agora können besichtigt werden.

Sparta:

Nichts erinnert heutzutage an die karge Stadt der Dorer, die einst allein in der Lage war, die so mächtige Republik Athen im 5. Jh. v. Chr. niederzuwerfen. Die Befestigungen müssen aus einer späteren Zeit stammen, da Sparta in ihren Anfängen eine offene Stadt war. Am Fuß der Südseite der Burg findet man einige Ruinen des Theaters aus dem 2. Jh. v. Chr. und einer römischen Säulenhalle. Oberhalb des Theaters wurden die Fundamente des berühmten Tempels der Athena Chalkioikos gefunden, deren Verehrung dort in der geometrischen Periode einsetzte.

Ein kleiner Tempel der hellenistischen Periode am Nordostende der modernen Stadt, in dem sich nach der Überlieferung das Grab des Leonidas befand und das Heldengrab des Menelaos auf dem Hügel des Propheten Elias, 5 km außerhalb der Stadt, vervollständigen die spärlichen Reste, die von der höchst mächtigen Stadt der dorischen Krieger zurückblieben. Das Museum von Sparta ist heute von größerem Interesse als seine archäologischen Stätten.

Messini (Dorf Mavromati):

Am Fuß des Ithome, liegen die wohlerhaltenen Reste der von Epaminondas im Jahre 370 v. Chr. erbauten Stadt, die zu seinem Plan gehörte, Sparta durch die Errichtung mächtiger Städte zu isolieren. Die Stadtmauern mit ihren Toren gelten als sehr gute Beispiele für Verteidigungsanlagen im 4. Jh. v. Chr.. Die bedeutendsten Bauten (östlich vom Dorf Mavromati) sind die Reste der Agora mit ihren Säulenhallen und Tempeln, das Theater und das Synedrion (Versammlungsraum des Rates der Messenischen Ältesten).

Mykenisches Messenien:

Wie die Ausgrabungsfunde beweisen, war Messenien nach der Argolis das bedeutendste Zentrum der mykenischen Kultur.

Theben:

Ruinen eines mykenischen Palastes und kyklopischer Mauern mit Toren wurden unter der modernen Stadt entdeckt. Nur einige wenige Spuren der historischen Zeit von Theben haben in den Resten des Apollo Tempels überlebt. Viel interessanter ist ein Besuch des Museums, in dem Funde des mykenischen Palastes, Sarkophage von der Nekropole Tanagra mit mykenischen Inschriften ausgestellt sind, die einmalig auf dem griechischen Festland sind, außerdem Stele aus der klassischen Periode von Kriegergräbern aus Tanagra und Tespiai und schließlich Kuren aus den Kultstätten von Ptoon.

Ptoon:

Liegt 26 km nördlich von Theben. Am Fuß des Pelagia (in alten Zeiten unter dem Namen Ptoon bekannt) liegen die Ruinen des Heiligtums des Apollo Ptoon. Offensichtlich befand sich auf diesem Berg ein altes Orakel, das nach dem lokalen Gott benannt und später mit Apollo gleichgesetzt wurde. Das Heiligtum ist auf drei Ebenen gebaut. Die unterste hat eine Zisterne, die Wasser aus einer Quelle auf der obersten Ebene sammelte. Die mittlere Terrasse trug zwei ionische Säulenhallen, während sich auf der oberen Terrasse ein Tempel im dorischen Stil befand (3. Jh. v. Chr.). Er war auf den Resten eines der archaischen Periode zuzurechnenden Tempels errichtet worden. Hier wurden auch die bekannten Kuren entdeckt, die jetzt im Museum in Theben und im Nationalmuseum von Athen sind.

Gla - Orchornenos:

Die Burg von Gla und das Kuppelgrab von Orchomenos, bekannt als «Schatz des Minias», legen Zeugnis ab von dem großen Wohlstand dieser Region in späthelladischer Zeit.

Livadia (Levadhia):

Diese Stadt, spielte, verglichen mit anderen Städten Böotiens, in historischer Zeit keine große Rolle. Sie war bekannt durch das Orakel des Trophonios, das in den Resten eines unterrirdischen Gebäudes erkannt wurde.

Cheronia:

Der bekannte Löwe erinnert an den großen Sieg Philipps im Jahre 338 v. Chr., durch den die südlicher liegenden griechischen Städte zum Anschluss an den mazedonischen Staat gezwungen wurden. In der Nähe des Denkmals befindet sich heute das Museum mit interessanten vorgeschichtlichen Funden der Gegend.

Delphi:

Das panhellenische Heiligtum des Apollo beeinflusste das antike Griechenland mit seinem religiösen und ethischen Glanz. Als sehr alter Ort der Verehrung der Erdmutter Gea und auch der Themis bemächtigte sich der Apollo-Kult dieser Stätte von der geometrischen Periode an. Innerhalb eines rechteckigen Mauerwalles, der sich an den schroffen Felswänden der Phädriaden hinaufzieht, umgeben zahllose bekannte und unbekannte Weihegaben und die Ruinen tempelähnlicher Schatzhäuser der griechischen Städte den dorischen Tempel des Gottes Apollo (4. Jh. v. Chr.), der sich majestätisch in der Mitte des heiligen Bezirks erhebt.

Das bereits restaurierte Schatzhaus der Athener (490-485 v. Chr.) wurde zur Erinnerung an ihren Sieg bei Marathon gebaut und ist eines der interessantesten Bauwerke. Die Säulenhalle der Athener, das Schatzhaus der Knidier, von dem berühmten Maler Polygnotos ausgeschmückt, das Theater und schließlich, hoch über der Kultstätte, das Stadion, bilden zusammen mit dem Tempel und den verschiedenen Schatzhäusern die Hauptgebäude des Heiligtums, wo große Kostbarkeiten dem Gott geweiht wurden, nicht ohne einen guten Teil an Eitelkeit auf Seiten der mächtigen Stadtstaaten, der großen Könige, der ehrgeizigen Tyrannen und der wohlhabenden Privatleute.

Unterhalb der öffentlichen Straße, südöstlich des Apollo-Heiligtums, sind die Reste eines Gymnasiums, eines der Athena Pronaia geweihten Heiligtums und des Tho - Ios 4. Jh. (Rundbau) erhalten. Das Museum von Delphi ist eines der wichtigsten in Griechenland und enthält Ausgrabungen der Gebiete um das Heiligtum. Darunter befindet sich auch die berühmte Bronzestatue des Wagenlenkers aus dem 4. Jh. v. Chr. und ein außerordentlich kostbarer spätarchaischer Fries mit den Reliefs der Bilder einer Prozession der Götter vom Schatzhaus der Sifnier (525 v. Chr.).

weitere Infos zu Delphi

Delphi - ca. 3500 Jahre alt

Das berühmteste Orakel der Alten Welt, heute eindrucksvolle Ruinenstätte und Ziel für Pilger aus allen Erdteilen, galt noch vor 100 Jahren als verschollen. Über den Erdmassen, die Delphi begraben hatten, erhob sich ein armes Bergdorf: Kastri. Erst 1892 begannen französische Archäologen, den Bewohnern von Kastri ihre Häuser abzukaufen und ein neues Dorf, 1 km weiter westlich, anzulegen. Es gelang ihnen in mühevoller Arbeit, den größten Teil der hochberühmten Kultstätte freizulegen.

Das Heiligtum geht auf vorgriechische Zeiten zurück, was sich auch in den delphischen Mythen klar ausdrückt. Apollon, der auf Delos geborene Gott des Lichts, war in Gestalt eines Delphins an Land geschwommen; daher hat Delphi, seine Orakelstätte, den Namen. Doch bevor er das Heiligtum in Besitz nehmen konnte, musste er erst Python erschlagen, einen Drachensohn der Urmutter Gaia, der in den Felsen der Phädriaden hauste. Fortan hieß Apollon der pythische Gott (im wörtlichen Sinn ein Gott der Fäulnis) und die orakelverheißende Priesterin trug den Namen Pythia.

Das ist die mythische Umschreibung für den geschichtlichen Vorgang. Die von Norden eindrängenden Hirtenvölker unterwarfen die vorgriechische Bevölkerung, vernichteten aber weder sie noch ihren Glauben. Der Lichtgott Apollon besiegt die Finsternis, verdrängt sie aber nicht, sondern nimmt sie in sein Wesen auf. In Delphi, glaubten die Griechen, sei der Omphalos, der Nabel der Welt (im Museum zu bewundern), und die Pythia weissagte die Zukunft in der Ekstase, berauscht durch die Dämpfe, die aus dem Erdspalt der Gaia aufstiegen.

Der Schoß der Erde gebiert das Leben, doch erst der Verstand bringt es in menschenwürdige Form. So wurde das Gestammel der Pythia von hellwachen Priestern formuliert und den Ratsuchenden - in zumeist tiefsinnig doppeldeutigen Versen - zur Antwort gegeben. Das klassische Beispiel ist die Weisung für den Lyderkönig Kroisos, der sich überlegte, ob er das Perserreich angreifen sollte: Wenn du den (Grenzfluß) Halys überschreitest, so wirst du ein großes Reich zerstören". Kroisos glaubte, damit sei das Perserreich gemeint, in Wirklichkeit verlor er (545 v.Chr.) sein eigenes. Der Mensch entscheidet selbst über sein Schicksal.

In Delphi liefen viele Fäden und Informationen zusammen. So ist seine Rolle kaum zu überschätzen. Insbesondere während der griechischen Kolonisation im 8. und 7. Jh. v. Chr. war Delphi der entscheidende Ratgeber.

Zur Humanisierung der Kriegsführung hat die pythische Priesterschaft Außerordentliches beigetragen. Wichtig bleibt dabei die Überlegung, dass Griechenland im Altertum niemals eine Nation im modernen Sinn des Wortes war, sondern in eine Unzahl miteinander rivalisierender Stadtstaaten zerfiel. Delphi hat diesen innergriechischen Wettstreit, den Agon, niemals negiert. Schließlich ist nach Heraklit der Krieg der Vater aller Dinge. So war es nur konsequent, wenn Delphi den kämpfenden Parteien jeweils den für sie passenden Ratschlag gab.

Als die Perser von den Griechen Unterwerfung forderten, riet Delphi den kleinen Städten sofort dazu. Nur den Großmächten Athen und Sparta, gab es eine verschlüsselte Ermunterung. Die Deutung des Spruches "Ihr sollt euch hinter hölzernen Mauern verteidigen!", den Themistokles auf die Flotte übertrug, führte schließlich zum Sieg von Salamis (480 v. Chr.). "Nichts zuviel!" und "Erkenne dich selbst!" das waren die Wahlsprüche, die in den Apollontempel eingraviert waren. Warnungen zum Maßhalten: dringend notwendig für ein so heißblütiges Volk. Delphi selbst hat diese Haltung vorgelebt; die Griechen haben diese Weisheiten öfter zitiert als beherzigt. Maß und Maßlosigkeit liegen auch in Delphi eng beieinander. Ein Gang durch das Heiligtum wird das zeigen.

Lageplan Delphi Das Schatzhaus der Athener in Delphi

Thessalien ist seit der Altsteinzeit bewohnt und weist viele jungsteinzeitliche Siedlungen auf; außerdem ist es reich an mykenischen Legenden und Überlieferungen. Der fruchtbare Boden Thessaliens verschaffte dieser Region historische Bedeutung und Einfluss bis zum Ende der alten griechischen Welt.

Am Nordausgang der Stadt Volos, auf dem Hügel Palia, stehen die Ruinen des mykenischen Palastes Iolkos. Hier herrschte nach der Legende Peleas. Vermutlich begab sich von dem Hafen Pagases aus der Held Jason mit den Argonauten auf die lange Reise nach Kolchis. Ruinen dieser Küstenstadt wurden 5 km südlich von Volos am Westufer des Pagasitischen Golfes gefunden.

Der Makedonen-König Demetrios II. Poliorketes baute 293 v. Chr. die Stadt Demetrias etwas weiter nördlich; hier fanden sich auch Überreste von Pagases. Bis zu ihrer Einnahme durch die Römer im Jahre 196 v. Chr. war die Stadt der Haupthafen von Makedonien. Die Überreste ihrer Mauern sowie ein Theater und eine römische Wasserleitung sind noch erhalten.

Das Museum von Volos ist wegen seiner vorgeschichtlichen Funde aus allen Teilen Thessaliens eines der interessantesten von Griechenland. Außerdem sind einige Grabstelen ausgestellt, besonders gute Beispiele bemalter Stelen der hellenistischen Periode, die bei allzu hastigen Reparaturarbeiten der Stadtmauern im 1. Jh. v. Chr. als Baumaterial gedient haben.